Das Dosenmilch-Phänomen

Constantin (8) erklärt es so:

"Das will ich machen: Ich fülle ein Glas ungefähr halbvoll mit Wasser und schraube einen Deckel darauf. Dabei achte ich darauf, dass das Glas fest verschlossen ist. Danach steche ich mit einem Dosenöffner am Rand ein Loch in den Deckel. Ich drehe das Glas zügig auf den Kopf. Was, meinst Du, wird passieren?"

Constantin (8) vermutet:

"Das, glaube ich, passiert: Ich vermute, dass durch das Loch Wasser aus dem Glas fließt, wenn ich es auf den Kopf drehe. Das probiere ich jetzt aus."

Fabian (8) führt den Versuch durch:

"Ich drehe das mit Wasser gefüllte Glas auf den Kopf. Dabei tropft am Anfang ganz wenig Wasser aus dem Loch, es fließt aber nicht aus dem Glas heraus. Wieso ist das so?"

Fabian (8) erklärt es so: "Drehe ich das Glas auf den Kopf, ist die Luft über dem Wasser, das Wasser drückt unten an den Deckel. Das Wasser tropft zwar ein bisschen heraus, wird dann aber von der Luft gestoppt."

Fabian (8) erklärt es so:

"Das will ich jetzt noch machen: Ich steche ein zweites Loch gegenüber vom ersten Loch in den Deckel und drehe das Glas auf den Kopf. Was, meinst du, wird jetzt passieren?"

Constantin (8) vermutet:

"Das, glaube ich, passiert: Ich vermute, dass ein bisschen Wasser aus einem der beiden Löcher herausfließt. Das probiere ich jetzt aus."

Constantin (8) führt den erweiterten Versuch durch:

"Ich steche ein zweites Loch in den Deckel vom Glas und drehe es schnell auf den Kopf. Aus dem Glas fließt noch immer kein Wasser heraus. Wieso ist das so?"

Fabian (8) erklärt es so: "Die Luft im Glas nimmt einen großen Raum ein und zieht das Wasser hoch."

Fabian (8) erklärt es so:

"Das will ich jetzt noch machen. Ich drehe das Glas nur halb auf den Kopf, halte es also etwas schräg. Was, meinst du, wird jetzt passieren?"

Fabian (8) vermutet:

"Das, glaube ich, passiert: Ich vermute, dass jetzt Wasser aus einem der beiden Löcher fließt, da die Luft um das Wasser anders verteilt ist. Das probiere ich jetzt aus."

Constantin (8) vermutet:

"Das, glaube ich, passiert: Ich vermute, dass das Wasser jetzt aus einem der beiden Löcher herausfließt, allerdings nur wenig. Das probiere ich jetzt aus."

Constantin (8) führt den erweiterten Versuch durch:

"Drehe ich das Glas nur halb auf den Kopf, fließt deutlich Wasser aus dem Glas heraus. Wieso ist das so?"

Constantin (8) erklärt es so: "Das Wasser kann jetzt aufgrund seines Gewichts aus einem der beiden Löcher aus dem Glas fließen."

Wird ein verschlossenes Glas auf den Kopf gedreht, kann kein Wasser auslaufen. Machst du ein Loch in den Deckel und drehst das Glas auf den Kopf, läuft trotzdem noch kein Wasser aus, da die Luft, die alles umgibt, gegen das Wasser im Loch drückt. Der Druck der Luft ist stärker als der Druck vom Wasser, deshalb kann es auch dann nicht auslaufen, wenn das Glas umgedreht ist.

Erst, wenn Luft ins Glas kommen kann, fließt Wasser aus dem Loch im Glas heraus. Dazu müssen mindestens zwei Löcher im Deckel sein und gleichzeitig das Glas schräg gehalten werden, so dass ein Loch im Deckel nicht vom Wasser bedeckt ist. Nur so kann durch dieses Loch Luft in das Glas strömen und das Wasser im Glas verdrängen.